Neben der klassischen „blutigen“ Messung mit Lanzette und Teststreifen haben sich in den letzten Jahren verschiedene Methoden der kontinuierlichen Glukose-Messung (CGM) etabliert.
Worin unterscheiden sich die neuen Glucose-Messmethoden von der herkömmlichen Blutzuckerkontrolle?
Während die Blutzuckermessung quasi wie ein Foto nur eine Momentaufnahme des Blutzuckers zu einem bestimmten Zeitpunkt darstellt, handelt es sich bei der CGM um eine kontinuierliche Messung der Glucosewerte, welche wie in einem Film einen lückenlosen zeitlichen Verlauf der Zuckerspiegel über 24 Stunden liefert. Auf diese Weise lassen sich Schwankungen, Trends und Blutzuckerentgleisungen besser und vor allem rechtzeitig erkennen und analysieren. Klassische Blutzuckermessungen per Fingerstich sind je nach System nur noch ein- bis zweimal täglich zur Kalibration oder auch zur Absicherung nicht plausibler Werte oder Hypoglykämien notwendig.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Blutzuckermessung wird mit der CGM nicht der Blutzuckerwert ermittelt, sondern der Zuckergehalt in der Gewebeflüssigkeit des Unterhautfettgewebes. Dabei ist zu beachten, dass Blutzucker und Gewebezucker nicht immer genau übereinstimmen. Die Ursache dafür ist, dass der Zucker aus dem Blut erst ins Gewebe gelangen muss. Sind die Zuckerwerte stabil, spielt das keine Rolle, dann stimmen Blut- und Gewebezucker gut überein. Ändert sich der Blutzucker aber schnell, kann es einige Minuten dauern, bis die Änderung auch im Gewebe gemessen wird.
Wie funktioniert dieses neue Messverfahren?
Die kontinuierliche Zuckermessung erfolgt mit Hilfe eines Glukosesensors. Dieser befindet sich unter der Haut (subkutan) und misst den Zucker (Glucose) in der Gewebsflüssigkeit (interstitielle Flüssigkeit). Im Abstand von einigen Minuten wird hieraus ein Durchschnittswert ermittelt. Das Signal kann kabellos zu einem Empfänger oder Speichermedium geschickt werden.
Wie wird die Messung praktisch angewendet?
Der Sensor wird vom Patienten selbst mit einer Einführhilfe ins Unterhautfettgewebe eingesetzt, wo er über mehrere Tage den Gewebezucker misst. Mittlerweile ist auch ein implantierbarer Sensor erhältlich, der halbjährlich ausgewechselt werden muss.
Der Sender bzw. Transmitter wird je nach System auf den Sensor aufgesteckt oder ist im Sensor integriert. Er überträgt das Messsignal vom Sensor an den Empfänger. Der Sender wird immer wieder verwendet, seine Energie erhält er je nach Modell über eine Batterie oder einen Akku.
Das Empfangsgerät ist für die Verarbeitung, Darstellung und Speicherung der gemessenen Glucosewerte zuständig. Hier werden die Werte alle 5 bis 10 Minuten aktualisiert und können dann abgelesen und gespeichert werden.
Als Empfänger dienen je nach System:
Die wichtigsten Vorteile der kontinuierlichen Glucosemessung: